Seit 2016 hatte das Flaggschiff der Jugendarbeit bei Rot-Weiß Oberhausen sich in der höchsten deutschen U19-Spielklasse mit den A-Jugend-Mannschaften von zahlreichen Bundesligisten und Profiteams gemessen. In der U19-Niederrhein-Liga warten nun Namen wie Arminia Klosterhardt oder Viktoria Buchholz.
Natürlich ist die Saison trotzdem kein Selbstläufer. Vor allem deshalb, weil es den mit einem Abstieg zwangsläufig einhergehenden Umbruch gegeben hat, weil es direkte Konkurrenz aus der Essener Nachbarschaft gibt und wegen des Wegfallens eines alten und Aufrückens eines neuen Jahrgangs.
Mit der Stärke des aufrückenden Jahrgangs können sich die Oberhausener auf den ersten Blick glücklich schätzen, denn der Kader wird mit dem internen 2006er-Jahrgang verstärkt, der souverän den Aufstieg in die U17-Bundesliga schaffte und in Gänze gehalten werden konnte.
Alles in allem stehen kadertechnisch zwei schmerzhaften Abgängen in Richtung Duisburg einige externe Zugänge gegenüber, "die die Mannschaft extrem verstärkt haben", wie RWO-Trainer Daniel Balk befindet.
Zwar sind das fehlende NLZ, das RWO aufgrund zu hoher Kosten aufgegeben hat, und der Abstieg aus der Junioren-Bundesliga fehlende Argumente, doch die Transfers, die RWO ins Auge gefasst hatte, "konnten bis auf ein, zwei Spieler realisiert werden, auch wenn es hier und da ein wenig länger gedauert hatte", wie Balk erklärt.
Gesondertes Augenmerk liegt außerdem auf der Zusammenarbeit mit Mike Terranova, die Balk als "wahnsinnig prägend" empfindet. Terranova wechselte im Sommer von der Cheftrainer-Position in den Nachwuchs, wo er die sportliche Leitung übernommen hat.
Schon seit 2019, als Balk Trainer der U13 war und somit Trainer des Sohnes von Mike Terranova, befinden sich beide in einem engen Austausch, der extrem von Terranovas Erfahrungsschatz profitiere.
Mit Blick auf die Vorbereitung habe sich gerade in den letzten Testspielen gezeigt, dass die Mannschaft "auf einem guten Weg" sei. Im ersten Testspiel noch 0:5 gegen den MSV Duisburg untergegangen, gab es zuletzt Siege gegen Wuppertal und Münster.
Die Ergebnisse werden nicht zu hoch gehangen, sind "Momentaufnahmen", aber eine Verwirklichung seiner Spielidee, so Balk, sei bereits deutlich erkennbar. Wie dieser Spielstil aussieht? "Extrem gierig auf Tore und eine Malocher-Mentalität: Tore mit aller Macht verteidigen, jeder hat Bock, die Null zu halten." Mit Blick auf die Niederrhein-Liga fordert Balk außerdem das Ausstrahlen von Dominanz.
Die Liga selbst wird als "extrem stark" empfunden mit vielen "Stolpersteinen". Nicht allein wegen der drei Bundesliga-Absteiger (RWO, RWE, VfB Hilden), denn auch anderen Teams werden "herausragende 2005er-Jahrgänge" und "Ambitionen, ganz oben zu landen" attestiert. Der Nachbar aus Essen ist hier der ärgste Konkurrent um den Aufstiegsplatz. Allerdings sieht Balk RWE "in der Pole-Position". Trotzdem ist er überzeugt davon, dass sein Team die "Qualität hat, grundsätzlich jedes Spiel in dieser Liga zu gewinnen".
Extrem gierig auf Tore und eine Malocher-Mentalität: Tore mit aller Macht verteidigen, jeder hat Bock, die Null zu halten
Daniel Balk
Das Auftaktspiel beim Mitabsteiger aus Hilden ist für Balk "erstmal eklig". Oberhausen muss auswärts auf Kunstrasen ran. Außerdem ist es "eine große Motivation für viele Mannschaften gegen Oberhausen zu spielen". Nichtsdestotrotz zeigt der Coach sich selbstbewusst: "Ich habe zwei Testspiele von Hilden gesehen und verfolge bereits eine Idee, wie wir sie bespielen wollen."
Sonntag (20.08.2023, 10:30 Uhr) ist es auf der Sportanlage Hoffeldstraße endlich soweit. Der Trainer weiß: Die Jungs haben "extrem Lust". Nach einem dreitägigen Trip nach Polen und dem gewonnen Test in Münster merke man, "da ist etwas zusammengewachsen". Kein Wunder also, dass "die Vorfreude groß ist, dass es jetzt losgeht, dass die Jungs um Punkte spielen und von Beginn an oben stehen wollen".